Abfallvermeidung und Zero Waste

Es ist eigentlich ganz einfach: der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht!

 

Was bedeutet Zero Waste?

Wörtlich übersetzt bedeutet Zero Waste „Null Abfall“. Ziel von Zero Waste ist es im Alltag möglichst wenig bis gar keinen Abfall zu produzieren. Zero Waste stützt sich dabei auf den so genannten 5 R´s (manchmal findet man auch eine Erweiterung auf 7 R´s oder eine Reduzierung auf nur 3 R´s):

  • Refuse = Ablehnen: Refuse bedeutet nichts Anderes als unnötige Dinge abzulehnen. Sei es die kostenlosen Zeitschriften, die im Briefkasten landen oder die in Plastik verpackten Bananen im Supermarkt
  • Reduce = Reduzieren: Jeder hat zu Hause Dinge liegen, die nicht mehr benutzt werden. Durch Aufräumen und Aussortieren solcher unbenutzten Dinge kann der eigene Hausstand reduziert werden. Diese können dann bei verschiedenen Plattformen verkauft oder verschenkt werden. Jemand anderes freut sich darüber
  • Reuse = Wiederverwenden/ Repair = Reparieren: Wiederverwenden und Reparieren. Dies sind zwei große Themen, wenn es um Zero Waste geht. Benutzen Sie anstelle von Einwegverpackungen lieber Mehrwegverpackungen. Bringen Sie ihr gerissenes Kleidungsstück zum Näher*in oder versuchen Sie sich selber am Nähen
  • Recycle = Aufbereiten/ Rot = Kompostieren: Alles was trotz der vielen Bemühungen an Abfall anfällt, sollten Sie dem Recyclingprozess zuführen. Hierfür ist es wichtig die Abfälle richtig zu trennen, damit die Wertstoffe den jeweiligen Aufbereitungsprozessen zugeführt werden können und nicht in der Verbrennung landen
  • Rethink = Überdenken: Veränderung beginnt im Kopf und beim eigenen Verhalten! Um die Einstellung zum Thema Abfallvermeidung zu verändern muss man nicht sofort alles perfekt machen. Auch wenn andere Menschen in Ihrem Umfeld anderer Meinung sind, gilt es sich jeden Tag bewusst gegen das Verschwenden von Ressourcen zu entscheiden

Bei der Abfallvermeidung (Zero Waste) geht es nicht darum von jetzt auf gleich keinen Müll mehr zu produzieren. Vielmehr geht es darum durch einen bewussteren Konsum mit der Abfallvermeidung anzufangen. Wichtig ist auch nicht alles auf einmal zu versuchen. Jeder kleine Schritt ist ein Anfang. Nach dem ersten Schritt folgt ein zweiter und dann noch einer und noch einer. Setzen Sie sich kleine Ziele, die schnell zum Erfolg führen. Nehmen Sie sich Raum für Raum vor und beginnen Sie schrittweise das Bewusstsein für die Abfallvermeidung zu schärfen. Was für den einen prima funktioniert ist für den anderen nur schwer umsetzbar. Jeder Einzelne kann helfen die Abfallmengen und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

Vielleicht haben Sie selber noch weitere Tipps, Ideen oder DIY-Rezepte, die helfen die Abfallmenge zu reduzieren oder gar ganz zu vermeiden? Melden Sie sich beim ALW unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .

Abfallvermeidung beim Einkaufen und unterwegs

 

Beim Einkaufen im Supermarkt fallen häufig Einmal-Kunststoffverpackungen an. Um die Menge an solchen Abfällen zu reduzieren bieten sich folgende Tipps an:

  • Einen Korb oder Stoffbeutel zum Einkaufen mitnehmen
  • Obst und Gemüse lose oder in mitgebrachten Mehrweg-Obst/Gemüsenetze kaufen
    • Tipp: solche Netze gibt es in vielen Supermärkten für wenig Geld zu kaufen. Finden können Sie die Netze direkt in der Obst- und Gemüseabteilung
  • Miniportionsverpackungen vermeiden, diese produzieren mehr Abfall als große Verpackungen
  • Mehrfachverpackungen vermeiden, diese dienen nur der Produktpräsentation und haben sonst keinen weiteren Sinn
  • Mehrweg statt Einweg: Kaufen Sie Milch, Joghurt und andere Produkte in Pfand- oder Mehrwegbehälter
  • Kaufen Sie auch mal in Unverpackt-Läden, Wochenmärkten oder direkt beim Landwirt Ihres Vertrauens ein, dadurch unterstützen Sie regionale Produzenten und sparen neben Verpackungsabfall auch weite Transportwege
  • Lassen Sie sich Fleisch, Käse etc. in Mehrweg-/Pfandbehälter oder selbst mitgebrachten Dosen füllen
  • Fragen Sie für Ihren Cafe-to-Go nach einem Mehrwegbecher oder bringen Sie Ihren eigenen Thermobecher mit
  • Wenn Sie ihn nicht brauchen, verzichtet Sie auf einen Kassenbeleg. Häufig fragen Kassierer*innen schon vor dem Ausdrucken nach, ob Sie den Beleg haben möchten
  • Wenn Sie im Restaurant ein Getränk bestellen, weisen Sie darauf hin, dass Sie auf einen Strohhalm verzichten möchten

Weitere Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit im Supermarkt und Einkaufen finden Sie z.B. hier!

 

Abfallvermeidung in der Küche
  • Erstellen Sie sich einen Speiseplan und schreiben Sie sich vor dem Einkaufen einen Einkaufszettel, dabei können Sie gleichzeitig Kühlschrank und Vorratskammer kontrollieren was noch vorrätig ist
    • Tipp: Durch die regelmäßige Kontrolle von Vorratskammer und Kühlschrank können Sie direkt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) prüfen. Auch sind die meisten Lebensmittel viel länger haltbar als dieses Datum angibt. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne: Sehen, Riechen, Schmecken
  • Trinken Sie mehr Leitungswasser. Die Qualität von Leitungswasser ist in Deutschland sehr gut
    • Tipp: Wenn Sie lieber Sprudelwasser trinken, verwenden Sie einen Wassersprudler (vielleicht sogar Second-Hand?!) mit dem Sie das Leitungswasser ganz einfach selber aufsprudeln können. So sparen Sie Kosten und Kistenschleppen
  • Übrig gebliebene Lebensmittel sind viel zu gut zum Wegschmeißen. Verwenden Sie übriggebliebenes Gemüse als Belag für eine Pizza oder machen Sie einen Eintopf/Suppe. Mit ein wenig Kreativität kann jedes Lebensmittel vor der Tonne gerettet werden
    • Tipp: Ideen für Reste-Rezepte finden Sie z.B. hier!
    • Tipp: Viele Restaurants, Supermärkte und Bäckereien haben am Ende des Tages noch Lebensmittel über. Auf verschiedene Apps und Plattformen werden solche Lebensmittel für einen reduzierten Preis angeboten (z.B.: Too Good to go)
    • Tipp: weitere Informationen rund um das Thema "Lebensmittelabfälle vermeiden" finden Sie z.B. hier: Zu gut für die Tonne!
  • Küchen- und Gartenabfälle können ganz einfach kompostiert werden. Die Kompostierung ist der aerobe Abbau von organischen Material. Aerob bedeutet, dass der Prozess mit Hilfe von Luftsauerstoff stattfindet. Schon in der Antike wurde das Verfahren der Kompostierung zur Herstellung von Dünger verwendet. Heute wird die Kompostierung von vielen Hobbygärtnern aber auch großtechnisch in der Abfallwirtschaft eingesetzt und ist eine sinnvolle Verwertung der Abfälle aus Küche und Garten. Durch den Einsatz des durch den Kompostiervorgang entstanden Humus kann der die Bodenqualität deutlich verbessert werden. Weiterführende Links und Infos wie man einen Kompost anlegt und was in den Kompost darf finden Sie z.B. hier!
  • Kaufen Sie losen Tee oder Kaffee und nutzen Sie Dauerfilter oder Teesiebe anstelle von Kaffeepads und Teebeutel
  • Verwenden Sie Bienenwachstücher anstelle von Alu- und Frischhaltefolie
  • Machen Sie Ihre Bad-, Küchen-, Allzweckreiniger selber. Rezepte und Anleitungen finden Sie z.B. hier!

 

 

 

Abfallvermeidung im Badezimmer
  • Verzichten Sie auf Einwegartikel, wie z.B.: Rasierer aus Plastik ohne austauschbare Klinge
  • Kaufen Sie Nachfüllpackungen für Duschgel, Seife, Shampoo oder nutzen Sie Stückseife. Nicht nur, dass solch eine Stückseife, aufgrund der ganzen chemischen Zusätze in herkömmlichen Duschgels und Shampoos, das Abwasser weniger belasten, häufig sind Seifenstücke auch mit weniger Verpackungsabfall zu bekommen
  • Verwenden Sie Stoff- anstelle von Papierartikel (Windeln, Taschentücher, Servietten etc.) diese können gewaschen und wiederverwendet werden. Infos zu Stoffwindeln finden Sie u.a. hier!
Abfallvermeidung in Wohn- und Schlafzimmer
  • Nutzen Sie wieder aufladbare Akkus anstelle von Einmal-Batterien
  • Reparieren Sie Ihre Lieblingsstücke! Wenn Ihnen das Know-How oder das Werkzeug fehlen: Nutzen Sie das Angebot des Repair-Cafes Wolfenbüttel. Wenn es nicht mehr zu reparieren ist, vielleicht kann man Teile davon umfunktionieren und dem Gegenstand so neues Leben einhauchen
  • Wenn Sie Möbel oder Kleidungsstücke nicht mehr wollen oder brauchen: Nutzen Sie Tausch-/Verkauf-Plattformen oder Secondhand-Läden. Dinge die für Sie keinen Wert mehr haben, können für andere sehr wertvoll sein
  • Wenn Sie etwas Neues kaufen oder Bedarf haben, schauen Sie selber auf solchen Plattformen oder Secondhandshops
    • Tipp: überlegen Sie sehr genau ob Sie etwas aus reiner Lust kaufen oder es wirklich brauchen. Solche Spontan- und Lustkäufe landen häufig ungenutzt im Schrank oder Keller und am Ende werden sie dann doch entsorgt
    • Tipp: Kaufen Sie lieber hochwertig als billig. Hochwertige Möbel, Kleider, etc. sehen länger gut aus und können, wenn sie von Ihnen nicht mehr gebraucht werden, viel besser weiterverkauft oder verschenkt werden
    • Tipp: achten Sie beim Kauf auf die Reparierfähigkeit und fragen Sie nach der Verfügbarkeit von Ersatzteilen
  • Anstelle immer direkt etwas zu kaufen, wenn Sie etwas brauchen: fragen Sie beim Nachbarn/Familie/Freunde ob Sie es sich leihen können. Viele Käufe werden nur selten benutzt und landen dann als Staubfänger auf dem Dachboden oder im Keller
    • Tipp: Sie planen eine große Party haben aber nicht genug Geschirr, Tische, Stühle etc. für all Ihre Gäste? Verzichten Sie auf Einweggeschirr aus Plastik! Fragen Sie Ihre Nachbarn/Familie/Freunde ob sie aushelfen können oder bitten Sie Ihre Gäste ihr Geschirr selber mitzubringen.
  • Papierabfall im Haushalt sparen:
    • Tipp: Durch einen Aufkleber am Briefkasten können Sie darauf hinweisen, dass Sie unerwünschte Werbeprospekte nicht haben möchten
    • Tipp: Steigen Sie von Printmedium auf das digitale Angebot um, viele Zeitungen bieten mittlerweile ihre News auch online an
Abfallvermeidung in Büro und Schule

Auch in Büro und Schule fallen viele vermeidbare Abfälle an.

  • Überlegen Sie sich genau was Sie wirklich ausdrucken müssen. Papier ist in vielen Büros die größte Müllquelle
    • Tipp: drucken Sie, wenn nötig beidseitig und vermeiden Sie farbigen Druck
    • Tipp: Nehmen Sie die Rückseite eines nicht mehr benötigten bedruckten Papiers als Schmierpapier
    • Tipp: Beschreiben/bedrucken Sie Papier immer beidseitig
    • Tipp: Wenn Papier benötigt wird, achten Sie auf das Siegel „der blaue Engel
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung und elektronischen Medien. Digitaler Versand (E-Mail) ist viel CO2-sparsamer als postalischer
  • Nutzen Sie nachfüllbare Büromaterialen und/oder plastikfreie Büromaterialen z.B.: aus Holz
  • Pausenbrot und Mittagessen von zu Hause in Mehrwegboxen mitbringen anstelle von Fertiggerichten für die Mikrowelle
  • Nicht mehr benötigte Schul- oder Fachbücher können in Bücherschränke gestellt werden